Brettschichtholz (BSH)

Brettschichtholz (BSH, „Leimbinder“) ist ein industriell gefertigtes, modernes Bauprodukt für tragende Konstruktionen. Es besteht aus mehreren getrockneten und festigkeitssortierten Lamellen („Brettern“), welche faserparallel miteinander verklebt werden. Hierdurch kann Brettschichtholz in großen Querschnitten und Längen hergestellt werden. Außerdem wird durch den schichtweisen Aufbau die Tragfähigkeit und die Formstabilität im Vergleich zu klassischem Bauholz oder Konstruktionsvollholz erhöht.

Brettschichtholz ist ein auf europäischer Ebene normativ geregeltes und überwachtes Bauprodukt. Für die Herstellung gilt die Produktnorm DIN EN 14080. Das fertige Produkt wird mit dem CE-Zeichen gekennzeichnet. Als Anwendungsnorm sind in Deutschland die Vorschriften nach DIN 20000-3 zu beachten.

Standardmäßig wird Brettschichtholz aus Fichtenholz hergestellt. Für Sonderkonstruktionen können z.B. auch Tanne, Lärche und Douglasie eingesetzt werden. Für unser Lagersortiment erfolgt die Verklebung der Lamellen mit einem formaldehydarmen Melaminharz. Die Klebstofffugen zwischen den Lamellen sind sehr dünn (ca. 0,3 mm), so dass der Leimanteil am fertigen Produkt weniger als 1% beträgt. Die Lamellendicke beträgt standardmäßig 40 mm. Das so aufgebaute Brettschichtholz eignet sich für den Einsatz in den Nutzungsklassen 1 oder 2 (ohne extreme klimatische Beanspruchung, Holzfeuchte < 20%). Für den Einsatz in Nutzungsklasse 3 (frei bewittert) ist eine Lamellendicke von maximal 35 mm zulässig.

Die Tragfähigkeit des BSH wird als Festigkeitsklasse angegeben. Die Festigkeitsklassen lauten zum Beispiel GL24c bis GL32h. Die Zahl steht hierbei für die charakteristische Biegefestigkeit des Trägers (in N/mm²) und der Buchstabe „c“ oder „h“ gibt an, ob es sich um kombiniertes oder homogenes Brettschichtholz handelt. Für kombiniertes Brettschichtholz werden in den besonders biegebeanspruchten Außenzonen höherfeste Lamellen eingesetzt als in der Trägermitte. Homogene BSH-Träger sind über den gesamten Querschnitt aus Lamellen der gleichen Festigkeitsklasse aufgebaut. Wenn Sie es noch genauer wissen möchten, können Sie sehr gerne hier nachlesen..

Abhängig von den Anforderungen an die Oberfläche werden für BSH standardmäßig die Qualitäten „Sichtqualität“ (Si) und „Industriequalität“ (NSi) unterschieden. Bei besonders hohen Anforderungen empfiehlt sich der Einsatz unserer sogenannten „Auslesequalität“.

Weitere Produktinformationen finden Sie auf der Homepage der Studiengemeinschaft Holzleimbau unter brettschichtholz.de.

Unser Lagersortiment umfasst Brettschichtholz aus Fichtenholz in Sichtqualität mit Querschnittsabmessungen von 80 x 120 mm bis 200 x 400 mm und in Standardlängen zwischen 4,00 m und 13,50 m. Bei Trägerbreiten ≤ 100 mm handelt es sich um BSH der Festigkeitsklasse GL 24c und bei Trägerbreiten ≥ 120 mm um BSH der Festigkeitsklasse GL 28c.   Einen detaillierten Überblick über unser Lagersortiment finden Sie über den Link in der Sidebar. Abweichende Holzarten, Querschnitte, Längen und Festigkeitsklassen werden auftragsbezogen für Sie produziert (Bezugsartikel).

Neben geraden Brettschichtholzträgern (Parallelbindern) werden im konstruktiven Holzbau auch Sonderbauteile mit runden, variablen oder gekrümmten Querschnitten eingesetzt. Beispiele hierfür sind Rundstützen, Satteldachbinder, Trapezbinder, Fischbauchbinder, Pultdachbinder oder Bogenbinder (Bezugsartikel).

    

 

Brettstapel-Elemente

Brettstapelelemente sind massive, großflächige Bauteile, die aus hochkant nebeneinander gestellten Lamellen zusammengefügt sind

Sie werden als flächenbildende tragende Bauteile im Bereich Dach, Decke, Wand und Hallenbau verwendet.

Sie werden gewöhnlich aus 40 mm starken Lamellen bis zu einer Höhe von 240 mm und in Breiten bis zu  800 mm produziert. Da die Vorfertigung komplett im Produktionswerk duchgeführt wird, können die Elemente durch den Zimmermann zügig montiert bzw. aufgeschlagen werden.

Die kraftschlüssige Verbindung der Brettstapelelemente erfolgt meist mittels Überfälzung, mit einer Fremdfeder oder aufgelegtem Brett oder Streifen aus Holzwerkstoffmaterialien oder auch über eine Nut- und Feder-Verbindung.

Die Oberfläche, die wahlweise in einer "sichtbaren" und einer "nicht sichtbaren" Variante produziert wird, kann auf jeden Fall sichtbar gelassen werden. Die Ausbildung der Oberfläche kann z.B. scharfkantig, gefast, oder auch als Oberfläche mit schallschluckenden Eigenschaften (Akustikprofil) sein.

Über die Dimensionierung der Querschnitte können verschiedene Feuerwiderstandsklassen ( von F30B bis F90B) realisiert werden.

Bezugsartikel - nicht lagermäßig verfügbar.

Brettsperrholz

Im Gegensatz zum Brettschichtholz (Lamellen längsseitig angeordnet) ist Brettsperrholz aus kreuzweise miteinander verleimten Brettlagen aufgebaut. Dadurch sind diese Elemente sehr formstabil und können Lasten sowohl längs wie quer zur Hauptrichtung tragen.

Auch bei diesem Sortiment sind Fichte und Tanne die vorwiegend genutzten Holzarten. Üblich sind Elementdicken bis 300 mm, die Elementbreiten können bis 2,95 m betragen. Die gefertigten Längen sind im Wesentlichen durch die Pressen und den Transport begrenzt und werden aus diesen Gründen bis zu 16 m produziert.

Brettsperrholz ist ein massives Bauteil aus Holz, das viele positive Eigenschaften aufweist:

  • gute Wärmedämmung
  • guter Schallschutz
  • hohe Tragfähigkeit
  • hoher Grad der Vorfertigung: schnelle Montage durch den Holzbaubetrieb möglich
  • Die flächige Bauweise mit geschlossenen Deckschichten erzielt auch wesentliche Vorteile im Brandschutz

Bezugsartikel - nicht lagermäßig verfügbar.